Der Original italienische Pizzateig, wie ihn die meisten Pizzerien zubereiten, besteht nur aus genau vier Zutaten: Mehl, Wasser, Salz und sehr, sehr wenig Hefe. Die wenige Hefe ist das Geheimnis des guten Geschmacks, an ihr liegt es aber auch, dass der Teig eine sehr langsame Gärung durchläuft und somit mindestens am Vortag zubereitet werden sollte.
Grundrezept
reicht für 4-5 runde Pizzen mit 30 cm Durchmesser
- 500 g Mehl
- 265 ml Wasser
- 1 EL Salz
- 5 g Frischhefe
Weiterhin braucht ihr in jedem Fall folgende Utensilien, die aber vermutlich in jeder Küche vorhanden sein sollten. Zum Kneten eignet sich am besten eine Oberfläche aus Granit oder Marmor, aber es funktioniert auch auf jeder normalen Arbeitsplatte.
- 1 Teigschüssel
- 1 Holzlöffel (für Faule ein Rührgerät mit Knethaken oder eine Teigknetmaschine)
- Klarsichtfolie
- Platz zum Kneten
In folgender Anleitung erfahrt Ihr Schritt für Schritt, wie ein Pizzateig entsteht. Die Mengenangaben sind immer nur als Richtwert zu verstehen, es ist in jedem Fall besser, dem Gefühl oder der Nase zu vertrauen als sich strikt an irgendwelche Mengen zu halten. Obiges Grundrezept (mein persönliches Lieblingsrezept) reicht für 4 – 5 runde Pizzen mit dünnem Boden á 30 cm Durchmesser.
Mathekünstler können sich das Rezept natürlich für jede x-beliebige Anzahl an Pizzen hoch- oder runterrechnen.
Übersicht
- Hefeteig aus oben genannten Zutaten herstellen
- Teig mindestens 24 Stunden luftdicht im Kühlschrank ruhen lassen
- Pizza formen, belegen, backen und essen. Fertig!
Zubereitung Schritt für Schritt
1) Vorbereitung
Gebt eine Hälfte des Mehls in eine große Teigschüssel, den Rest bitte noch im Abwiegegefäß oder der Mehltüte lassen. Erwärmt das Wasser auf max. 40°C, handwarm.
2) Teig ansetzen
Bröckelt nun die Hefe in die Schüssel über das Mehl. Gebt das warme Wasser hinzu und verrührt alles mit einem Holzlöffel oder einem Rührgerät mit Knethaken, bis sich eine homogene, aber noch cremige Masse gebildet hat. Nun könnt Ihr das Salz und Stück für Stück das restliche Mehl hinzugeben. Ihr werdet merken, dass der Teig immer fester und das Kneten dementsprechend schwieriger wird. Wenn Ihr mit dem Löffel nicht mehr weiterkommt, muss die Hand zur Hilfe genommen werden. Es kann ruhig in der Schüssel per Hand geknetet werden.
Unter Zuhilfenahme eines maschinellen Helfers erübrigt sich das Kneten mit der Hand selbstverständlich. Ich empfehle ein Kneten mit der Hand jedoch durchaus, da Ihr so ein gutes Gefühl für die Konsistenz des Teiges bekommt und später natürlich ordentlich damit angeben könnt (vorausgesetzt, der Teig gelingt Euch und die Pizza wird lecker).
3) Kneten
Wenn der Teig eine schöne, nicht mehr klebende Konsistenz aufweist, kann er aus der Schüssel entnommen und auf einem sauberen, bemehlten Tisch, einer Arbeitsplatte oder auch einem Knetbrett ca. 5-10 Minuten weiter geknetet werden (mit maschineller Hilfe entfällt dieser Schritt komplett).
4) Ruhepause
Nun kommt das Wichtigste an der Zubereitung eines Pizzateigs, die Ruhephase. Wer eine gute Pizza essen möchte, muss einige Zeit im Voraus planen können. Es empfiehlt sich eine Ruhepause für den Pizzateig von ein bis zwei Tagen. Damit die Hefepilze sich nicht so schnell vermehren und der Teig nicht extrem schnell wächst, sollte er kühl ruhen, am besten im Kühlschrank.
Aber erst mal solltet Ihr den fertigen Teig für ca. eine Stunde abgedeckt ruhen lassen. Danach ist die kühle Gärung angesagt.
Dazu empfiehlt es sich, die bereits benutzte Teigschüssel ein wenig mit Olivenöl auszuschmieren (so klebt der Teig nicht fest und mann kann ihn später sehr gut zum portionieren herausnehmen) und dann den Teigballen hineinzulegen. Die Teigschüssel nun mit Klarsichtfolie oder ähnlichem luftdicht verschließen und in den Kühlschrank stellen.
Durch das lange, kühle Ruhen gärt der Pizzateig langsam vor sich hin, wird sehr feinporig und erhält das charakteristische, ganz leicht ins Säuerliche gehende Aroma einer guten, echten italienischen Pizza. Dazu kann man nach ein bis zwei Tagen Ruhepause gern am Teig riechen oder ihn probieren, er wird in feinen Nuancen ganz leicht säuerlich riechen.
Aber trotz der langen Ruhepause muss ab und zu nach dem Teig geschaut werden, denn auch bei kalten Temperaturen wird Euer Pizzateig leicht an Volumen zunehmen (gehen). Wenn er zu stark aufgehen sollte, einfach den Teig eindrücken.
5) Teig portionieren
Wenn der große Tag gekommen ist, solltet ihr den Teig mindestens zwei Stunden vor dem Pizza backen aus dem Kühlschrank nehmen und ihn portionieren. Für eine runde Pizza á 30 cm Durchmesser empfiehlt sich ca. 150 bis 200 g frischer Pizzateig.
Die portionierten und zu einer Kugel geformten Stücke Pizzateig auf die bemehlte Arbeitsfläche legen, mit Mehl bestäuben, mit einem leicht feuchten Geschirrtuch bedecken und mindestens ein halbe Stunde, besser aber zwei Stunden akklimatisieren und gehen lassen. Vor dem weiteren Verarbeiten muss der Teig weich, geschmeidig, gut aufgegangen und nicht mehr kalt sein.
6) Pizza formen
Wenn die Pizzateigkugeln schön aufgegangen sind und Raumtemperatur angenommen haben, könnt ihr mit dem Formen Eurer Pizza beginnen. Faule nehmen dazu ein Nudelholz und rollen die Kugel solange aus, bis sie die gewünschte Größe erreicht hat.
Freaks oder Profis hingegen machen es so, wie es im Video zu sehen ist. Erst formen sie in die Pizzateigkugeln eine Vertiefung, die mit geschickten Handbewegungen kreisförmig immer weiter nach außen gedehnt wird, dabei wird ein leicht erhöhter Rand gelassen. Wenn die ganze Handfläche hineinpasst, kann mit dieser der Dehnungsprozess beschleunigt und perfektioniert werden.
Echte Profis hingegen machen den letzten Schritt durch Herumwirbeln und Jonglieren des Pizzateiges in der Luft. Wenn Ihr meint, der Teig sei dünn genug (guter Pizzateig ist nur wenige Millimeter dünn), könnt Ihr mit dem Belegen beginnen.
7) Pizza Belegen
Aller Anfang einer normalen Pizza ist die Pizzasoße. Wer nicht nur pürierte Tomaten nehmen will, kann gern hier nachschauen, dort stehen einige leckere Rezepte für Pizzasoße.
Sie sollte nicht zu dick, aber auch nicht zu dünn aufgetragen werden. Kreisförmig könnt Ihr sie von innen nach außen mit einem Löffel verteilen. Am besten lasst Ihr einen Rand von ca. 1 bis 2 cm, dieser wird dann beim Backen ein wenig mehr aufgehen und so einen schönen, kross-luftigen Rand bilden.
Nun ist der Käse an der Reihe. Welchen Käse Ihr nehmt, ist ganz Eure Sache. Verteilt den Käse gleichmäßig über der Pizzasoße. Nun kommen, je nach Pizzasorte oder Variation bzw. Eurer Phantasie, die restlichen Beläge.
Begeht nicht den Fehler vieler Homepizzen: Soße, Belag und auf alles oben drauf der Käse. Mit dieser Taktik versteckt Ihr Euren Belag und seht nachher nur ein Meer an zerlaufenem Käse.
Goldene Regel:erst die Soße, dann den Käse und zum Schluss den Belag obendrauf!!!
Faustregel: alles, was schon gegart ist bzw. leicht anbrennt, sollte erst nach dem Backen auf die Pizza gelegt werden. Sie kommt sehr heiß aus dem Ofen, sodass auch nachträglich hinzugefügte Beläge schön warm werden (z.B. Rucola).
Eine gute, traditionelle Pizza Napoli bekommt jetzt auf den Käse einige Blätter frisches Basilikum und ordentlich natives Olivenöl, bevor sie im heißen Ofen verschwindet.
8) Backen
In professionellen Pizzaöfen herrschen über 400°C. So ist eine Pizza innerhalb von wenigen Minuten fertig. Dies ist in den Backöfen, welche Ihr zu Hause stehen habt, wohl eher die Ausnahme als die Regel. Das Zauberwort heißt hier Pizzastein oder Pizzaofen.
Wer einen Pizzastein hat, heizt seinen Ofen samt Stein mindestens 30 Minuten bei maximaler Temperatur vor, und dann wird die Pizza schwungvoll auf den heißen Stein in den Ofen geschoben. Dazu empfiehlt sich eine Pizzaschaufel oder aber auch ein normales, geeignetes Küchenutensil oder ein sehr dünnes Holzbrett.
Jetzt könnt Ihr der Pizza beim fertig werden zuschauen, denn mit Pizzastein und bei maximaler Backofentemperatur ist sie innerhalb von 5 bis 6 Minuten fertig.
Wenn Ihr keinen Pizzastein habt, geht das Pizzabacken natürlich auch auf einem normalen Backblech. Dazu den Ofen auch mindestens 15 Minuten bei höchster Temperatur vorheizen und dann das Backblech mit der Pizza in den Ofen schieben. Jetzt wird es aber erfahrungsgemäß mindestens 15 Minuten dauern, bis Eure Pizza fertig ist, eher aber länger (abhängig vom Ofentyp und der Temperatur).
9) Essen
Wenn die Pizza nun endlich fertig ist, wünsche ich Euch einen wohlverdienten guten Appetit!
Hat es Euch geschmeckt oder habt ihr Fragen, Anregungen oder, ganz wichtig, auch Kritik, lasst bitte Eure Kommentare hier.
Ciao und Guten Appetit bei leckerer, selbstgemachter Pizza!